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Der Besessene


(charles baudelaire)

Die Sonne hüllte sich in Schleier. Wie ihr Strahl, O meines Lebens Mond! laß dich von Schatten wiegen; Schlaf, rauch nach Herzenslust; sei ernst und sei verschwiegen, Und tauche in den Schlund der Öde und derb Qual;

So lieb ich dich! Allein willst heute du einmal, Gleich einem hellen Stern, der Wolkennacht entsteigen, An Stätten strahlen, die dem finstren Wahn erliegen, Nun gut! Heraus, mein Dolch, es bleibt dir keine Wahl!

Entflamm dein Auge an der Lüster Glanz und Prangen! Entflamme in dem Blick der Flegel das Verlangen! Du bist mir immer Lust in Müdigkeit und Gier;

Sei dunkel wie die Nacht, sei morgenrotes Weben; Mit jeder Faser bebt und glüht mein Leib nach dir: Du Höllenrose, ich kann ohne dich nicht leben!


 


  
 
last updated: 05.02.05, 22:36
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